Ich
fürchte mich. Wie ein Kind. Vor der Dunkelheit und dem Unbekannten. Den
Monstern unter meinem Bett. Ich habe Angst vor Aufzügen. Vor
geschlossenen Duschvorhängen. Vor offen stehenden Schränken. Ich habe
Angst vor Wesen die nicht menschlich sind. In der Dunkelheit habe ich
Angst vor allem. Ich habe Angst dass es das gibt und dass sie nicht nett
sind. Wir sind auch nicht nett. Vielleicht ist das unser schicksal für
das was wir tun. Jeden Tag. Wir sind grausam. Wir haben es nicht anders
verdient. Deshalb habe ich Angst. Ich will doch gar nicht dazu gehören.
Vielleicht träum ich auch bloß. Dann wird gleich etwas passieren was in
der Realität nie passiert. Dann wird etwas ganz furchtbares passieren.
Vielleicht wird jemand hinter mir herlaufen und ich schaffe es nicht
aufzuwachen. Und dann kriegt er mich.
Und was danach ist weiß ich nicht. Aber ich habe Angst dass er mir
Schmerzen zufügt. Wenn ich das selbst tue ist das etwas anderes. Dann
habe ich die Kontrolle... Ich habe Angst vor Männern. Ich habe Angst vor
Menschenmassen. Ich habe Angst wenn ich über Brücken gehe oder weit
oben stehe. Ich habe Angst zu vertrauen. Ich kann nicht vertrauen. Wovor
habe ich angst? Das mir etwas passiert? Aber ich lege es doch drauf an
oder nicht? Ich laufe über die Straßen ohne nach links und rechts zu
sehn. Aber wenn ein auto auf mich zurast und ich stehn bleiben will
spring ich im letzten moment zur seite. Warum? Ich schlucke irgendwelche
tabletten die ich gar nicht brauche. Ich
trinke alkohol bis ich fast kotzen muss. Ich esse tagelang nicht
einfach um mich leicht und frei zu fühlen. Um den schmerz wegzuhungern.
Um fliegen zu können. Um mich in gefahr zu bringen. Ich schlage auf mich
ein sodass ich blaue flecken kriege. Alle sollen es sehen. Alle sollen
mich danach fragen. So wie auch beim Schneiden. Doch wenn sie fragen
mecker ich sie an dass sie das nichts angeht. Warum? Ich wünsche mir
Nähe aber wenn jemand mir diese geben will kriege ich angst. Ich lasse
es dennoch zu aber ich habe angst. Ich will die Aufmerksamkeitder
menschen aber wenn ich sie kriege bin ich genervt und stoße sie von mir
weg. Warum? Ich will etwas was ich nicht haben kann aber wenn ich es
dann doch kriege will ich es nicht mehr. Wird es je einen mensch geben
der einfach perfekt für mich ist? Vielleicht will das schicksal mich ja
irgendwann glücklich sehn. Vielleicht taucht dann ein mensch auf der
mich versteht. Mit dem alles einfach perfekt ist und bei dem diese
verwirrenden gedanken einfach nicht mehr existieren. Meine Hoffnung wird
sicher nie vergehn.
Dieser Blog enthält triggernde und für Kinder ungeeignete Inhalte und dient lediglich der Selbstfindung, dem Verarbeiten meiner Gedanken und dem Austausch mit anderen Betroffenen. So genannte "Pro-Ana-Inhalte" sind nur deshalb Teil des Blogs, weil sie mit meinen eigenen Gefühlen übereinstimmen. Ich bitte jeden gesunden Menschen, diese Seite umgehend zu verlassen.
Montag, 23. Dezember 2013
Dienstag, 17. Dezember 2013
17.12.2013
Es war ein Mal ein Mädchen das wusste nicht was es war. Wenn sie in den Spiegel sah sah sie nichts. Dennoch sagten so viele wie hübsch sie doch sei. Das mochte das Mädchen nicht. Sie wollte ganz anders sein als die anderen. Sie wollte alles rauslassen was sie war und auf die Person warten die sie für genau das liebte. Die sie für das liebte was sie war. Für ihre Persönlichkeit und ihr Wesen. Die nicht sagte sie habe einen heißen Körper sondern die sich in ihren Blick verliebte. Sie wollte warten auf jemandem der warten kann. Jemanden der ihr Herz will und nicht ihren Körper. Jemanden der sich Zeit lässt. Der sie nicht sofort anfassen will sondern es einfach geschehen lässt. Der an Magie glaubt und an Liebe. Sie wollte auf Liebe warten. Nichts weiter.
Sonntag, 8. Dezember 2013
08.12.2013
Ich
fühle mich einsam, verlassen und allein. Ich habe keine Lust mehr zu
essen, aufzustehn, rauszugehn, zu duschen. Ich würde am liebsten für
immer schlafen. Ich verstehe nicht, wozu ich leben soll, wenn ich
eigentlich gar keine Lust dazu habe. Nur für die anderen. Dennoch will
ich nicht sterben. Ich habe Angst davor. Ich weiß ich bin depressiv, aber
da muss noch irgendetwas anderes sein. Denn in der nächsten sekunde
geht es mir super. Man denkt, es geht mir momentan wieder besser. Aber
das ist nicht wahr. Mir geht es zum kotzen. Aber das kann ich niemandem
sagen. Menschen, mit denen ich nichts zu tun habe, würden mich dann
vielleicht verachten oder fertig machen oder irgendein Kommentar dazu
machen, was ich negativ auffasse und was mich dann noch mehr runterzieht,
weil es ihnen egal ist. Menschen, die
mich lieben, würden darunter leiden und würden es auch gar nicht
verstehen. Und das will ich auch nicht. Niemand kann mir helfen. Das Problem ist, dass auch ich selbst es nicht kann. Ich hasse es nicht
gesehen zu werden. Gleichzeitig fühle ich mich unwohl wenn ich im
mittelpunkt stehe doch irgendwie brauche ich das. Ich mag es nicht, so zu
sein wie die anderen. Ich mag es nicht, einfach irgendjemand zu sein.
Ich fühle mich dann wie ein Niemand. Wie ein Tropfen im Meer. Und das
mag ich nicht. Es gibt genug leute die sich als normal bezeichnen und es
als Beleidigung auffassen, wenn man sagt sie seien komisch oder sie
seinen ein Freak. Aber ich mag es, diese Worte zu hören. Ich
will eigentlich kein Mensch sein. Ich hasse die Menschen. Ich hasse es,
wie oberflächlich und egoistisch sie sind. Ich will nicht so sein. Also
stelle ich mich gegen sie, egal was sie tun. Wenn alle ein Steak essen,
esse ich einen Salat. Wenn alle sagen wie toll Essen ist, sage ich, es ist
nur ein Zeichen von menschlicher Schwäche, denn ohne Essen schafft ihr
es nicht mal einen Tag. Wenn alle braune Haare haben, mache ich sie mir
pink. Wenn alle was gegen homosexuelle haben und sich darüber lustig
machen, küsse ich ein Mädchen und sage es ist die Seele, die einen Menschen ausmacht und nicht das Geschlecht. Und alles meine ich auch so.
Es ist nicht so, als würde ich mir das aufzwingen um anders zu sein.
Aber ich hasse jede menschliche Eigenschaft an mir. Und manchmal bin ich
mir da auch nicht so sicher. Ob ich
mich verstelle. Wie bin ich denn in Wahrheit? Immer wenn ich jemanden
kennenlerne, versuche ich anders zu sein. Etwas Besonderes. Wieso gibt es
nichts was ich wirklich kann? Ich meine besser als ALLE anderen. Wenn
ich sage, ich zeichne, kommt immer jemand und zeigt mir, dass er es noch
besser kann. Und das verstehe ich. Man will doch auch angeben. Das würde
ich sicher auch tun, wenn ich etwas besser kann als jemand anderes. Bei
einer Castingshow könnte ich niemals gewinnen weil es tausende gibt die
besser singen können. Model könnte ich ebenfalls nicht werden. Meine
Figur ist okay aber nicht perfekt. Mein Gesicht genauso. Ich bin in
nichts perfekt. Das stört mich. Und ich habe kein wahres Ich. Ich kann nicht 'Ich selbst' sein. Weil 'Ich selbst' nicht existiert.
Montag, 28. Oktober 2013
Montag, 21. Oktober 2013
21.10.2013
Die
Welt wird einfach immer beschissener. Manchmal glaube ich, ich bin
einfach zu schlecht für die Welt.. Und nicht andersrum... Vielleicht
denke ich das ja nur. Ich bin zu schlecht. Denn ich bin anders. Ich weiß,
ihr glaubt mir nicht. Doch ich bin es. Ich kann unmöglich einer von
euch sein. Ich glaube daran. Welt hör auf mich zu ficken! Es tut weh
verdammt! Ist das krank? Oh ja
ist es. Vielleicht will ich es in Wahrheit. Vielleicht bin ich nichts
weiter als eine Hure die von der Welt gefickt werden will. Vielleicht
steh ich auf die Schmerzen. Vielleicht auch nicht. Wenn ich alles
gleichzeitig bin und meine Meinung und Gedanken von einer auf die
nächste Sekunde ändere und überhaupt nicht mehr weiß wer ich eigentlich
bin, was ist das dann? Wieso hilft mir keiner? Wieso hilft mir keiner
der mir auch wirklich helfen kann und will? ... In meinem Kopf ist so
viel kaputt. Ich denke ebensoviel an die scheiß Klinge wie an den Mensch
den ich liebe. Es wird immer mehr. Es wird immer tiefer
aber dann wieder nicht.
Samstag, 19. Oktober 2013
19.10.2013
Ich hasse es so sehr nicht weinen zu können. Aber weinen hasse
ich auch. Ich hasse alles. Ich hasse jeden. Ich hasse einfach die ganze
Welt. Ich will das nicht aber dieser Hass will einfach nicht weggehen.
Donnerstag, 17. Oktober 2013
17.10.2013
Ich
wollte mich umbringen, aber dann hab ich mich nur geschnitten. Ich hab
das einem Freund erzählt und er kam sofort vorbei. Er kam noch weitere
Male und irgendwann hat er gesagt, dass er mich liebt.
War ja klar...Als ob er mich lange aushalten würde....
Und ich habe meinen Vater getroffen. Aber er hat mir kaum Beachtung geschenkt. Ich bin zwar seine Tochter und wir haben uns seit 6 Jahren nicht wirklich gesehn, aber ok. Klar. Warum auch. Meine Oma meinte wieder über meine mum herzuziehn, wie unglaublich böse sie doch ist und oh Gott mein armer Vater... Aber ich habe meine Tante aus Berlin gesehen. Sie hat sich so gefreut. Das war so unglaublich. Ich hatte wohl plötzlich die dumme Idee hinzufahren.
Mittwoch, 18. September 2013
18.09.2013
Es ist alles so lebhaft. Die Leere ist weg. Ich spüre Schmerz. Wieso werde ich nicht zurückgeliebt? Ich will Liebe fühlen. Liebe, die gut tut. Nicht die Liebe, die mich zum weinen bringt. Es ist andererseits so faszinierend, wie nach dem Schnitt die Haut aufklafft und erst 3 Sekunden später Blut fließt. Es sieht so unglaublich aus... Das klingt so krank, doch ich wünschte sie gingen tiefer..
Mittwoch, 28. August 2013
28.08.2013
Gegen 14 Uhr
kommt Andreas nach Hause. Dann kann ich nicht mehr aus meinem
Zimmer raus. Er sieht mich immer so verachtend an. Er versucht nett zu
mir zu sein, aber man sieht ihm an, wie schwer es ihm fällt und ich weiß,
dass er sich dazu verpflichtet fühlt. Er hasst mich. Der Tag ist ab diesem Zeitpunkt versaut. Um halb fünf kommt dann auch
meine Mutter Heim. Sie hat sofort irgendetwas auszusetzen und sobald sie
da ist, geht meine Laune den Bach runter. Am Abend wenn alle schlafen,
kommen die Gedanken, die Gesichter, die Tränen und die Sucht nach dem
Schmerz. Mein Verhalten gegenüber dem Verletzen ist wieder schlimmer
geworden. Ich schneide mich fast jede
Nacht. Heute hat mein Bruder einen tiefen Schnitt entdeckt, weil meine
Hose hochrutschte. Da er noch so klein ist, kann man ihn leicht davon
überzeugen, dass es die Katze war. Dann fängt der Tag wieder von vorne
an. Das ist alles. Das einzige, was hilft, zumindest meiner Mutter und
ihrem Freund zu entfliehen, ist rauszugehen bevor sie nach Hause kommen
und dann bis Abends weg bleiben. Am effektivsten ist es, wenn man etwas
macht was einen anstrengt, denn dann bin ich vielleicht müde, wenn ich
nach Hause komme und mit etwas Glück denke ich gar nicht erst nach und
lege mich schlafen. Doch heute war es halt nicht so.
Dienstag, 27. August 2013
27.08.2013
Es
zerreißt mich. Ich bin so einsam. Ich wünsche mir Berührungen und
dennoch habe ich wahnsinnige Angst davor. Unendliche Angst vor Gefühlen.
Und dennoch will ich sie spüren. Wieso fühle ich nichts? Meine Seele
ist doch so ...ich finde nicht ein mal worte dafür. Sie fühlt so viel.
Doch die Gefühle kommen nicht bei mir an. Dort ist kein Schmerz, keine
Liebe. Bloß leere Tränen und Blut ohne Schmerz. Und trotzdem spüre ich
die Einsamkeit. Ich schneide tiefer, doch warum tut es trotzdem nicht
weh? Warum bleibt die Angst? Sonst ging sie doch dadurch immer weg. Ich
verzweifle. Ich ertrage die Angst nicht. Wenn es nicht weg geht, was
soll ich dann noch tun? Ich will leben. Aber ich verliere die Kraft.
Ich will bloß dass die Angst weggeht.
Montag, 5. August 2013
05.08.2013
Ich bin so ein dummes Wesen. Ich wollte ihm nicht weh
tun. Ich hätte von Anfang an ehrlich sein müssen... Aber ich hatte Angst,
wieder allein zu sein... Und jetzt ist er weg... Und ich bin allein... Ich will ganz weit weg von hier... Wo
sind meine Gefühle hin? Warum kann ich nicht mehr fühlen? Warum kann
ich nicht mehr richtig weinen? Warum fühle ich mich so unendlich leer?...
Jemand wollte sich wegen mir umbringen, was bin ich für ein schrecklicher Mensch?
05.08.2013
Endlich nach Hause.
Endlich diese Menschen los sein die sich Familie nennen. und beste Freundin. Endlich das Gemecker los sein. Endlich wieder Sport machen können. Endlich wieder hungern können. Endlich wieder schneiden können. Endlich wieder die Dunkelheit des Zimmers genießen können und weinen können. Versteh mich nicht falsch, ich will das alles nicht. Aber ich will es können. Endlich wieder frei sein. Freier als dort...
Endlich diese Menschen los sein die sich Familie nennen. und beste Freundin. Endlich das Gemecker los sein. Endlich wieder Sport machen können. Endlich wieder hungern können. Endlich wieder schneiden können. Endlich wieder die Dunkelheit des Zimmers genießen können und weinen können. Versteh mich nicht falsch, ich will das alles nicht. Aber ich will es können. Endlich wieder frei sein. Freier als dort...
05.08.2013
Tag 8Es ist wie in diesem Film. Dieses Mädchen das vor etwas wegrennt.
Dann wacht es auf und sitzt kerzengrade in ihrem Bett. Sie denkt jetzt
ist sie wach. Irrtum. Da packt sie etwas von links. Wieder wacht sie
auf. Sie geht davon aus dass sie nun wirklich wach ist. Aber dann
passiert es schon wieder. Und so ist mein Leben. Immer. Jede Sekunde
kommt dieses Aufwachgefühl. Ich stehe irgendwo und plötzlich kommt dieses
Gefühl und alles ist als wäre es nur geträumt gewesen. Und das nicht
nur einmal. Es ist immer da. Und wenn ich mich darauf konzentriere kommt
es immer wieder und hört nicht auf. Und grade war es auch so. Und jetzt
ist es auch so. Sie streiten sich. Alle streiten sich. Ich spüre wieder
diesen Hass. Ich habe Angst. Ich liege unter der grauen Wolkendecke im
Garten auf dem Sonnenstuhl und höre den Wind durch meine Haare ziehen.
Ich schließe die Augen. Ich will fliehen. Ich will dort hin wo Frieden
ist. Die Menschen wissen gar nicht was Frieden bedeutet. Dieses Leben
ist ein Krieg. Und die Welt ist ein einziges Schlachtfeld. Ich will so
sein wie ihr. So herzlos und dumm. So ohne Gedanken und kalt wie Eis.
Dann hätte ich nicht solche Angst vorm allein sein.
05.08.2013
Tag 6
Ich habe Angst. Schon wieder. Da ist etwas. Es will mich holen. Ich weiß nicht, was es will, aber es will etwas. Ich habe Angst... Es gibt so etwas nicht!! Aber im Traum schon... Und wenn ich nicht wach bin? ...Ich will den Schmerz spüren. Das Blut sehen. Ich will merken, dass ich lebe, dass ich wach bin, dass ich hier bin. Ich setze die Kopfhörer auf. Drehe die Musik ganz laut auf. Mache die Augen zu. Will fliehen. Es geht nicht. Ich spüre die kalten Hände. Sie sind nicht echt. Aber ich spüre sie. Und ich hab solche Angst...
Ich habe Angst. Schon wieder. Da ist etwas. Es will mich holen. Ich weiß nicht, was es will, aber es will etwas. Ich habe Angst... Es gibt so etwas nicht!! Aber im Traum schon... Und wenn ich nicht wach bin? ...Ich will den Schmerz spüren. Das Blut sehen. Ich will merken, dass ich lebe, dass ich wach bin, dass ich hier bin. Ich setze die Kopfhörer auf. Drehe die Musik ganz laut auf. Mache die Augen zu. Will fliehen. Es geht nicht. Ich spüre die kalten Hände. Sie sind nicht echt. Aber ich spüre sie. Und ich hab solche Angst...
05.08.2013
Tag 4
Ich kann nicht mehr. Grade mal 4 Tage sind vorbei und schon verliere ich die Kraft. Will wegrennen. Will heulen. Will mich schneiden... Es ist so unbequem. Meckernde Menschen, weinende kleine Brüder, bellende Hunde... Und wenn man etwas sagt wird man angemotzt. Wird einem der Mund verboten. Jeder kleine Spaß ist nicht richtig. Es ist falsch die ballerinas kurz auszuziehen und durch dir Regenpfütze zu schlendern. Das schöne Gefühl auf der Haut, das Entspannen und das frei fühlen. Es ist falsch. Sie schreien dich dafür an!! Sie verbieten alles. Warum verbieten sie es? Wo liegt hier das Problem? Warum darf ich nicht sagen dass jemand das Fleisch noch essen sollte weil das Tier sonst umsonst gestorben ist? Warum heißt es dann ich solle nicht diskutieren und denen nicht den Apettit verderben? Naja ICH kann es nicht essen, denn ICH bin Veganerin. Weil ich die Tiere liebe und die Menschen nicht leiden kann. Und ich will nicht einer von ihnen sein und mitverantworten dass sie für meine Verfressenheit leiden und sterben müssen. Ich hasse euch!! Ich hasse euch alle!!! Ich will sterben! Ich will einfach nur weg von hier! Ich ertrage euch einfach nicht mehr....
Ich kann nicht mehr. Grade mal 4 Tage sind vorbei und schon verliere ich die Kraft. Will wegrennen. Will heulen. Will mich schneiden... Es ist so unbequem. Meckernde Menschen, weinende kleine Brüder, bellende Hunde... Und wenn man etwas sagt wird man angemotzt. Wird einem der Mund verboten. Jeder kleine Spaß ist nicht richtig. Es ist falsch die ballerinas kurz auszuziehen und durch dir Regenpfütze zu schlendern. Das schöne Gefühl auf der Haut, das Entspannen und das frei fühlen. Es ist falsch. Sie schreien dich dafür an!! Sie verbieten alles. Warum verbieten sie es? Wo liegt hier das Problem? Warum darf ich nicht sagen dass jemand das Fleisch noch essen sollte weil das Tier sonst umsonst gestorben ist? Warum heißt es dann ich solle nicht diskutieren und denen nicht den Apettit verderben? Naja ICH kann es nicht essen, denn ICH bin Veganerin. Weil ich die Tiere liebe und die Menschen nicht leiden kann. Und ich will nicht einer von ihnen sein und mitverantworten dass sie für meine Verfressenheit leiden und sterben müssen. Ich hasse euch!! Ich hasse euch alle!!! Ich will sterben! Ich will einfach nur weg von hier! Ich ertrage euch einfach nicht mehr....
05.08.2013
Tag
1
ist vorbei...ich bin so dick. So unglaublich dick. Wenn ich in den Spiegel schaue, möchte ich weinen. Ich habe meiner Freundin erlaubt meine Zeichnungen anzuschauen. Und dann hat sie mich gefragt was Ana bedeutet. Ich hab ihr erklärt dass Ana die personifizierte Magersucht ist. Und ich hab ihr von meinen Problemen mit Essen erzählt. Ob das eine gute Idee war? Keine Ahnung. Ich vertraue ihr. Denke ich. Ich habe Angst. Ich bin so allein. Ich will nicht allein sein! Lass mich nicht allein!
ist vorbei...ich bin so dick. So unglaublich dick. Wenn ich in den Spiegel schaue, möchte ich weinen. Ich habe meiner Freundin erlaubt meine Zeichnungen anzuschauen. Und dann hat sie mich gefragt was Ana bedeutet. Ich hab ihr erklärt dass Ana die personifizierte Magersucht ist. Und ich hab ihr von meinen Problemen mit Essen erzählt. Ob das eine gute Idee war? Keine Ahnung. Ich vertraue ihr. Denke ich. Ich habe Angst. Ich bin so allein. Ich will nicht allein sein! Lass mich nicht allein!
Dienstag, 23. Juli 2013
23.07.2013
Ich bin dick.
Ich bin hässlich.Ich bin unfähig.
Ich bin unbegabt.
Meine Stimme ist ätzend.
Meine Nase ist zu groß.
Meine Seele ist voller Hass.
HASS HASS HASS HASS HASS!!!
23.07.2013
Es
ist ein Monster das alles verschlingt was ihm in den Weg kommt. Man
kann zusehen wie es immer dicker wird. Eines Tages wird es in seinen
Körpermassen ersticken, wenn es so weiter macht. Eines Tages kann es sich
nicht mehr bewegen. Es sitzt weinend hinter dem Spiegel und ihm ist
kotzübel.
"wie eine Mia die nicht kotzen kann." nenne ich es
manchmal. Es tut mir Leid was ich dir da antue. Es ist ein drückendes
Gefühl. Es ist furchtbar. Es macht das kleine dicke Monster fertig. Aber
gleichzeitig ist es eine nie endende Sucht. Und ich weiß, bald wird das
kleine Monster wieder tagelang hungern, um frei zu sein. Es wird Sport
machen bis es bloß noch schwarz sieht. Es wird jede Nahrungsaufnahme
verweigern. Es wird eine Liebe sein, die schadet. Eine dieser
Liebesgeschichten, in denen jemand liebt, aber sich von ihm fern hält, weil
er weiß, dass er ihm nur schadet. Eines Tages wird dieses kleine Monster
seine Sucht überwinden. Komplett. Und dann ist es kein kleines Monster
mehr. Sondern ein Schmetterling der davon fliegt. Tschüss kleines
Monster. Du wirst sehn, nach dem Urlaub ist dein Leiden vorbei. Es wird
schwer, doch gemeinsam schaffen wir das. Halte bloß noch 11 Tage durch.
Montag, 22. Juli 2013
22.07.2013
Und
wieder eine dieser Nächte. ...mein Kopf tut weh vom Denken. Ich hasse
die Liebe eigentlich. Aber jetzt würde ich mich gerne verlieben. Ich will wieder dieses Kribbeln haben, was
ich bei meinem zweiten Freund das letzte Mal hatte. Ja, die Beziehung
war fürn Arsch und wenn ich sage, dass ich es vermisse, halten mich alle
für geistesgestört. Nichts hat Sinn ergeben. Ich kam immer mit blauen Flecken nach Haus und mit
verschmiertem Make Up und aufgeschnittenen Körperteilen.
Aber es gab auch schöne Momente. Wir sind über die Steine im Fluss geklettert, dann ist er abgerutscht und Fluss abwärts getrieben. Aus Reflex hab ich mich auch fallen lassen und bin hinterher geschwommen. Dabei hab ich mir den Zeh angehauen. Wir sind ans Ufer geschwommen und sind klitschnass, händchenhaltend durch die Stadt gelaufen. Wir haben auf einem Spielplatz immer auf dem Dach gesessen. Wir haben Schule geschwänzt und stattdessen irgendwelchen Mist gemacht. Wir haben Nimm 2 Bonbon Schlachten gemacht. Mit den lilanen Nimm 2 Soft-Bonbons, weil die nicht schmecken. Wir sind in irgendwelche Züge gestiegen, haben geguckt wo wir rauskommen und haben uns dann verlaufen. Es war immer aufregend. Ich habe mich lebendig gefühlt. Keine Kontrolle. Einfach frei. Das vermisse ich. Aber ich weiß, es ist besser so, denn am Ende war alles anders.
Aber es gab auch schöne Momente. Wir sind über die Steine im Fluss geklettert, dann ist er abgerutscht und Fluss abwärts getrieben. Aus Reflex hab ich mich auch fallen lassen und bin hinterher geschwommen. Dabei hab ich mir den Zeh angehauen. Wir sind ans Ufer geschwommen und sind klitschnass, händchenhaltend durch die Stadt gelaufen. Wir haben auf einem Spielplatz immer auf dem Dach gesessen. Wir haben Schule geschwänzt und stattdessen irgendwelchen Mist gemacht. Wir haben Nimm 2 Bonbon Schlachten gemacht. Mit den lilanen Nimm 2 Soft-Bonbons, weil die nicht schmecken. Wir sind in irgendwelche Züge gestiegen, haben geguckt wo wir rauskommen und haben uns dann verlaufen. Es war immer aufregend. Ich habe mich lebendig gefühlt. Keine Kontrolle. Einfach frei. Das vermisse ich. Aber ich weiß, es ist besser so, denn am Ende war alles anders.
22.07.2013
Es
fühlt sich nicht an wie ein zu Hause. Anders... Ich trau mich nicht
mehr aus meinem Zimmer heraus. Weil ich alles falsch mache. Ich bin ein
einziger Fehler. Ich will raus. Am liebsten würde ich weglaufen und nie
wieder kommen. Ich bin eh nur eine Last. Und daran wird sich wohl nichts
ändern bis zum nächsten Suizidversuch. Dann kommen sie wieder an. Mir
ist schlecht. Ich hasse diesen Mann! Es gibt nichts im Leben das ich so
sehr hasse. Mein Bruder hasst ihn auch. Er gibt einem das Gefühl, das
man wertlos ist. Dass man ein Fehler ist. Das man im Weg ist. Dass die
Welt nichts als funktionieren bedeutet. Und das leitet mich weiter. Bis
ich irgendwann nicht mehr lebe. Ich hab langsam auch keine Lust mehr.
Auf das Leben. Es ist so anstrengend weißt du? Ich will einfach nicht
mehr. Ich fühl mich eh schon so tot. Und warum WARUM verdammt verliebt
sich jeder Idiot in mich? Was soll so toll an mir sein?! Ich bin ein
Wrack! Eine Ruine! Ein nichts! Hasst mich doch bitte einfach! Oder lasst
uns einfach Freunde sein.. Aber seid bitte nicht so dumm mich zu
lieben....
Samstag, 20. Juli 2013
20.07.2013
Allein!
Allein! So allein! So gefangen! Ich wäre so gern frei! Ich würde so
gerne einfach ohne Ziel loslaufen, Dinge erleben, lachen. Aber das ist
zu gefährlich?! Scheiß drauf! Lieber verreck ich in meinem Glück als
dass ich mich vor Langeweile umbringe. Es ist jeden Tag der selbe Dreck.
Und jeder Spaß ist sofort "falsch". Verdammt wozu lebe ich dann noch?!
Mich versteht hier ja eh niemand! Wenn mir etwas rausrutscht, werde ich
nur angeschrien. Ich kann mit niemandem reden! Jede Nacht habe ich das
Gefühl, an meinen Tränen zu ersticken und niemand merkt es. Ich fühl
mich so... Leblos... Leer...
Nun ist da noch jemand der die ganze Zeit meine Hand nimmt
usw.. Aber ich liebe ihn nicht und das fühlt sich einfach nicht richtig an.
Und ich will das auch irgendwie nicht... Aber ich will ihm nicht weh tun...
Ich will niemandem mehr zur Last fallen. Ich will so gut wie möglich
sein. Aber es ist so schwer...
20.07.2013
Leere.
Schmerzen. Ich will sterben. Nein eigenrlich nicht.
Ich weiß nicht was ich wirklich will. Es tut so weh. Ich kann nicht
schlafen. Mir ist so schlecht. Ich muss dauernd weinen. Es ist, als
würde mich etwas von innen zerreißen. Ich habe Angst. Vor
Allem. Ich habe alles verloren. Alle sind weg. Ich bin
nur noch ein Haufen voll Elend. Ich bin nichts mehr. Ich habe keinen
Wert. Ich habe nicht mal eine Identität. Ich bin so einsam. Aber ich hab
so große Angst. Manchmal denke ich, ich bin eine Mischung aus allem.
Als würde man jeden Mensch, jedes Tier, jedes Gefühl, einfach alles was
es gibt in einen großen Mixer werfen. Und die eklige Brühe, die am Ende
rauskommt, das bin ich. Sowohl chaotisch als auch perfektionistisch.
Sowohl eine Vorliebe für Einhörner und Regenbögen als auch für Screamo,
Metal und dunkle Dinge. Aber letzten Endes bin ich davon einfach nur
überfordert und verwirrt. Es macht mich wahnsinnig. Dieses ständige
Aufwachen. Immer nur Aufwachen, aber niemals einschlafen. Ich kann das
nicht mehr. Ich bin so erschöpft.
20.07.2013
Ich
schreibe um heraus zu finden wer ich bin. Aber das wird mir nie
gelingen. Einerseits kommen die Selbstmordgedanken wieder. Andererseits
seh' ich es mal gar nicht ein, mich euch zu "unterwerfen". Ich soll mir
helfen lassen? Warte... Etwa von Leuten wie euch? Von MENSCHEN? Vergesst
es einfach. Ich hasse euch! Ich bin keiner von euch! Meine Wünsche und
Hoffnungen sind leider so stark, dass ich es nie schaffen werde,
aufzugeben. Warum kann ich nicht so dumm und sorgenfrei sein wie ihr?
Jetzt sagt nicht, ihr würdet das verstehen. Ihr versteht gar nichts! Ich
bin völlig allein! Mit meiner Angst, meinen Gedanken... Ihr werdet es
nie verstehen! Genau so wenig wie ich. Mein Kopf macht was er will. Und
er will viel zu viel. Eines Tages wird er platzen. Wie ihr mich aufregt!
Ich habe nichts mehr. Alles ist weg. Aber ihr werdet noch sehn. Ich
hole euch noch zurück. Egal auf welchem Weg. Und bevor ich meinem
entzündeten Bein noch mehr Leid zufüge, gehe ich jetzt schlafen. Gute
Nacht.
20.07.2013
Hey. Um mich kurz vorzustellen...Meinen Namen verrat ich dir nicht, aber nenn' mich Alice. Ich bin 168cm groß und ich bin fett.
Das zu meiner Wenigkeit. Nun möchte ich dir erzählen, wie alles
angefangen hat.
Meine Mutter war 19 als sie mit mir schwanger wurde. Ich war natürlich ein Unfall. Mein Vater war glaube ich 20. Sie haben geheiratet und nach meiner Geburt fing mein Vater an, immer mehr zu trinken. Er warf Dinge nach uns. Er wurde aggressiv. Mir tat er nie was an, aber meiner Mutter schon. Manchmal sind wir zusammen ins Krankenhaus gefahren, wegen einer gebrochenen Hand, weil er sie an denTür-Rahmen drückte. Manchmal sah ich, wie er sie schlug. Manchmal machten wir in die Badewanne, weil er betrunken auf der Toilette eingeschlafen war. Manchmal hörte man dann Nachts ein lautes RUMS, da war er vom Klo gefallen. Aber meistens war er weg. Mein kleiner Bruder kam später zur Welt. Das machte vieles noch komplizierter. Ich hatte mir immer einen kleinen Bruder gewünscht. Naja meine Mutter ging arbeiten und mein Vater lag betrunken auf der Couch. Also war ich oft für ihn zuständig. Der Tag kam, mein Vater war wieder im Keller und es war laut. Meine Mutter wollte zu ihm herunter gehen und sagte zu mir, dass ich die Polizei rufen muss, wenn sie nicht zurück kommt. Doch sie kam. Und er auch. Und sie schrien sich an. Mein Bruder und ich weinten. Wir packten unsere Sachen und liefen fort. Er wollte noch die Tür aufreißen, aber wir waren schneller und er konnte nur noch gegen das Auto treten. Wir wohnten ein halbes Jahr bei meiner Oma, bis wir schließlich eine Wohnung fanden. Mein Vater ließ sich kündigen, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen. Wie das Schicksal so fiel, war einer unserer Nachbarn mit meinem Vater befreundet und verriet ihm unseren Aufenthalt. Er stand fast jeden Tag am Fenster und drohte uns. Ich machte mir Vorwürfe. Allein für meine Existenz, für meine Geburt. Mittlerweile hat es aufgehört.
Ich war 10 Jahre alt. Ich kam auf die Realschule. Ich war das kleine fette, komische Mädchen mit den fettigen Haaren, das sich nicht wehren konnte. Die typische Opfer-Rolle. Ich fing an mich zu verletzen. Es war zuerst nicht so schlimm. Bloß ein paar Schnitte mit der Glasscherbe im Arm. Ich hatte ein aggressives Kaninchen, dem ich die Schuld zuschieben konnte.Doch es wurde schlimmer. Meine Mum schleppte mich zu einem Arzt. Er sagte ich müsse sofort stationär in Behandlung. So kam ich in eine Tagesklinik. Ich war dort glücklich und so wurde ich bald entlassen. Danach kamen die Depressionen wieder. Ich war oft in Therapien, bei Psychatern und in irgendwelchen Kliniken. Vor zwei Jahren lernte meine Mutter einen Mann kennen - nennen wir ihn Andreas. Er war recht jung. Sie zogen zusammen. Ich wurde immer dicker. Er sagte zu mir, dass ich nicht die einzige im Haus sei und dass ich nicht alles wegfressen solle. Und er hatte Recht. Die Kinder aus meiner Schule, sie hatten alle Recht. Ich war dick. Ich war hässlich. Ich bin es immernoch. So entwickelte sich meine Essstörung. Ich habe weniger gegessen, aber nach einer weile war das nicht mehr genug. Also hab ich es einfach ganz gelassen. Und dann riss der Faden der Selbstbeherrschung und ich bekam einen Fressanfall nach dem anderen. Ich nahm zu, dann ab, wieder zu, wieder ab...
Als meine erste Beziehung zu Bruch ging, fastete ich das erste Mal eher unfreiwillig für drei Tage. Mir war einfach schlecht, ich hätte nichts runter bekommen, selbst wenn ich es gewollt hätte. Damals führte ich Tagebuch auf elementgirls.de. Dort folgte mir ein ebenfalls essgestörtes Mächen, die mich an Pro Ana heranführte. Meine zweite Beziehung entstand durch die erste. Er schlug mich, machte mich immer wieder fertig. Doch das war gut. Ich lernte dadurch kühler zu sein. Ich lernte zurück zu schlagen und erst danach hinzufallen. Jedenfalls entstand durch ihn ein ziemliches Chaos. Es wurden Gerüchte verbreitet, meine beste Freundin wendete sich von mir ab und jeder, der wusste wie es mir ging, meinte ich solle mich doch umbringen, das interressiere doch sowieso niemanden. Als er dann Schluss machte und ich auch sonst niemanden mehr auf meiner Seite hatte, dachte ich, wenn ich jetzt sterbe, ist es auch egal. Hierbleiben und nichts tun wollte ich jedenfalls nicht. Sie haben den Krankenwagen gerufen und nach einer Nacht mit Saugknöpfen an er Brust und einem Pieps-Geräusch im Krankenhaus, wurde ich in die Klinik eingewiesen. Diesmal nicht nur von morgens bis nachmittags sondern rund um die Uhr. Aber als ich erst mal von der Geschlossenen weg war und eine Woche auf der offenen Station vergangen war, durfte man, solange man brav war, am Wochenende und an besonderen Anlässen nach Hause. Die Klinik brachte Ordnung in mein Leben. Jeder Tag war durchgeplant. Feste Ruhezeiten, Therapie-Zeiten und Termine, Feste Esssenszeiten und auch die Mahlzeiten wurden in der Woche vorher angekreuzt und waren somit planbar. Ich war stabil und habe mich gefühlt wie ein Ana-Profi. Auf der Geschlossenen lernte ich meinen dritten Freund kennen. Er hat mich auf der Offenen in den Ausgängen ständig besucht. Wir waren sieben Monate zusammen, aber dann hatte ich irgendwie keine Gefühle mehr für ihn und ich hab ihn verlassen.
Und nun bin ich da wo ich bin.
Meine Mutter war 19 als sie mit mir schwanger wurde. Ich war natürlich ein Unfall. Mein Vater war glaube ich 20. Sie haben geheiratet und nach meiner Geburt fing mein Vater an, immer mehr zu trinken. Er warf Dinge nach uns. Er wurde aggressiv. Mir tat er nie was an, aber meiner Mutter schon. Manchmal sind wir zusammen ins Krankenhaus gefahren, wegen einer gebrochenen Hand, weil er sie an denTür-Rahmen drückte. Manchmal sah ich, wie er sie schlug. Manchmal machten wir in die Badewanne, weil er betrunken auf der Toilette eingeschlafen war. Manchmal hörte man dann Nachts ein lautes RUMS, da war er vom Klo gefallen. Aber meistens war er weg. Mein kleiner Bruder kam später zur Welt. Das machte vieles noch komplizierter. Ich hatte mir immer einen kleinen Bruder gewünscht. Naja meine Mutter ging arbeiten und mein Vater lag betrunken auf der Couch. Also war ich oft für ihn zuständig. Der Tag kam, mein Vater war wieder im Keller und es war laut. Meine Mutter wollte zu ihm herunter gehen und sagte zu mir, dass ich die Polizei rufen muss, wenn sie nicht zurück kommt. Doch sie kam. Und er auch. Und sie schrien sich an. Mein Bruder und ich weinten. Wir packten unsere Sachen und liefen fort. Er wollte noch die Tür aufreißen, aber wir waren schneller und er konnte nur noch gegen das Auto treten. Wir wohnten ein halbes Jahr bei meiner Oma, bis wir schließlich eine Wohnung fanden. Mein Vater ließ sich kündigen, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen. Wie das Schicksal so fiel, war einer unserer Nachbarn mit meinem Vater befreundet und verriet ihm unseren Aufenthalt. Er stand fast jeden Tag am Fenster und drohte uns. Ich machte mir Vorwürfe. Allein für meine Existenz, für meine Geburt. Mittlerweile hat es aufgehört.
Ich war 10 Jahre alt. Ich kam auf die Realschule. Ich war das kleine fette, komische Mädchen mit den fettigen Haaren, das sich nicht wehren konnte. Die typische Opfer-Rolle. Ich fing an mich zu verletzen. Es war zuerst nicht so schlimm. Bloß ein paar Schnitte mit der Glasscherbe im Arm. Ich hatte ein aggressives Kaninchen, dem ich die Schuld zuschieben konnte.Doch es wurde schlimmer. Meine Mum schleppte mich zu einem Arzt. Er sagte ich müsse sofort stationär in Behandlung. So kam ich in eine Tagesklinik. Ich war dort glücklich und so wurde ich bald entlassen. Danach kamen die Depressionen wieder. Ich war oft in Therapien, bei Psychatern und in irgendwelchen Kliniken. Vor zwei Jahren lernte meine Mutter einen Mann kennen - nennen wir ihn Andreas. Er war recht jung. Sie zogen zusammen. Ich wurde immer dicker. Er sagte zu mir, dass ich nicht die einzige im Haus sei und dass ich nicht alles wegfressen solle. Und er hatte Recht. Die Kinder aus meiner Schule, sie hatten alle Recht. Ich war dick. Ich war hässlich. Ich bin es immernoch. So entwickelte sich meine Essstörung. Ich habe weniger gegessen, aber nach einer weile war das nicht mehr genug. Also hab ich es einfach ganz gelassen. Und dann riss der Faden der Selbstbeherrschung und ich bekam einen Fressanfall nach dem anderen. Ich nahm zu, dann ab, wieder zu, wieder ab...
Als meine erste Beziehung zu Bruch ging, fastete ich das erste Mal eher unfreiwillig für drei Tage. Mir war einfach schlecht, ich hätte nichts runter bekommen, selbst wenn ich es gewollt hätte. Damals führte ich Tagebuch auf elementgirls.de. Dort folgte mir ein ebenfalls essgestörtes Mächen, die mich an Pro Ana heranführte. Meine zweite Beziehung entstand durch die erste. Er schlug mich, machte mich immer wieder fertig. Doch das war gut. Ich lernte dadurch kühler zu sein. Ich lernte zurück zu schlagen und erst danach hinzufallen. Jedenfalls entstand durch ihn ein ziemliches Chaos. Es wurden Gerüchte verbreitet, meine beste Freundin wendete sich von mir ab und jeder, der wusste wie es mir ging, meinte ich solle mich doch umbringen, das interressiere doch sowieso niemanden. Als er dann Schluss machte und ich auch sonst niemanden mehr auf meiner Seite hatte, dachte ich, wenn ich jetzt sterbe, ist es auch egal. Hierbleiben und nichts tun wollte ich jedenfalls nicht. Sie haben den Krankenwagen gerufen und nach einer Nacht mit Saugknöpfen an er Brust und einem Pieps-Geräusch im Krankenhaus, wurde ich in die Klinik eingewiesen. Diesmal nicht nur von morgens bis nachmittags sondern rund um die Uhr. Aber als ich erst mal von der Geschlossenen weg war und eine Woche auf der offenen Station vergangen war, durfte man, solange man brav war, am Wochenende und an besonderen Anlässen nach Hause. Die Klinik brachte Ordnung in mein Leben. Jeder Tag war durchgeplant. Feste Ruhezeiten, Therapie-Zeiten und Termine, Feste Esssenszeiten und auch die Mahlzeiten wurden in der Woche vorher angekreuzt und waren somit planbar. Ich war stabil und habe mich gefühlt wie ein Ana-Profi. Auf der Geschlossenen lernte ich meinen dritten Freund kennen. Er hat mich auf der Offenen in den Ausgängen ständig besucht. Wir waren sieben Monate zusammen, aber dann hatte ich irgendwie keine Gefühle mehr für ihn und ich hab ihn verlassen.
Und nun bin ich da wo ich bin.
Abonnieren
Posts (Atom)