Mittwoch, 28. August 2013

28.08.2013

Gegen 14 Uhr kommt Andreas nach Hause. Dann kann ich nicht mehr aus meinem Zimmer raus. Er sieht mich immer so verachtend an. Er versucht nett zu mir zu sein, aber man sieht ihm an, wie schwer es ihm fällt und ich weiß, dass er sich dazu verpflichtet fühlt. Er hasst mich. Der Tag ist ab diesem Zeitpunkt versaut. Um halb fünf kommt dann auch meine Mutter Heim. Sie hat sofort irgendetwas auszusetzen und sobald sie da ist, geht meine Laune den Bach runter. Am Abend wenn alle schlafen, kommen die Gedanken, die Gesichter, die Tränen und die Sucht nach dem Schmerz. Mein Verhalten gegenüber dem Verletzen ist wieder schlimmer geworden. Ich schneide mich fast jede Nacht. Heute hat mein Bruder einen tiefen Schnitt entdeckt, weil meine Hose hochrutschte. Da er noch so klein ist, kann man ihn leicht davon überzeugen, dass es die Katze war. Dann fängt der Tag wieder von vorne an. Das ist alles. Das einzige, was hilft, zumindest meiner Mutter und ihrem Freund zu entfliehen, ist rauszugehen bevor sie nach Hause kommen und dann bis Abends weg bleiben. Am effektivsten ist es, wenn man etwas macht was einen anstrengt, denn dann bin ich vielleicht müde, wenn ich nach Hause komme und mit etwas Glück denke ich gar nicht erst nach und lege mich schlafen. Doch heute war es halt nicht so.

Dienstag, 27. August 2013

27.08.2013

Es zerreißt mich. Ich bin so einsam. Ich wünsche mir Berührungen und dennoch habe ich wahnsinnige Angst davor. Unendliche Angst vor Gefühlen. Und dennoch will ich sie spüren. Wieso fühle ich nichts? Meine Seele ist doch so ...ich finde nicht ein mal worte dafür. Sie fühlt so viel. Doch die Gefühle kommen nicht bei mir an. Dort ist kein Schmerz, keine Liebe. Bloß leere Tränen und Blut ohne Schmerz. Und trotzdem spüre ich die Einsamkeit. Ich schneide tiefer, doch warum tut es trotzdem nicht weh? Warum bleibt die Angst? Sonst ging sie doch dadurch immer weg. Ich verzweifle. Ich ertrage die Angst nicht. Wenn es nicht weg geht, was soll ich dann noch tun? Ich will leben. Aber ich verliere die Kraft. Ich will bloß dass die Angst weggeht.

Montag, 5. August 2013

05.08.2013

Ich bin so ein dummes Wesen. Ich wollte ihm nicht weh tun. Ich hätte von Anfang an ehrlich sein müssen... Aber ich hatte Angst, wieder allein zu sein... Und jetzt ist er weg... Und ich bin allein... Ich will ganz weit weg von hier... Wo sind meine Gefühle hin? Warum kann ich nicht mehr fühlen? Warum kann ich nicht mehr richtig weinen? Warum fühle ich mich so unendlich leer?...
Jemand wollte sich wegen mir umbringen, was bin ich für ein schrecklicher Mensch?

05.08.2013

Endlich nach Hause.
Endlich diese Menschen los sein die sich Familie nennen. und beste Freundin. Endlich das Gemecker los sein. Endlich wieder Sport machen können. Endlich wieder hungern können. Endlich wieder schneiden können. Endlich wieder die Dunkelheit des Zimmers genießen können und weinen können. Versteh mich nicht falsch, ich will das alles nicht. Aber ich will es können. Endlich wieder frei sein. Freier als dort...

05.08.2013

Tag 8Es ist wie in diesem Film. Dieses Mädchen das vor etwas wegrennt. Dann wacht es auf und sitzt kerzengrade in ihrem Bett. Sie denkt jetzt ist sie wach. Irrtum. Da packt sie etwas von links. Wieder wacht sie auf. Sie geht davon aus dass sie nun wirklich wach ist. Aber dann passiert es schon wieder. Und so ist mein Leben. Immer. Jede Sekunde kommt dieses Aufwachgefühl. Ich stehe irgendwo und plötzlich kommt dieses Gefühl und alles ist als wäre es nur geträumt gewesen. Und das nicht nur einmal. Es ist immer da. Und wenn ich mich darauf konzentriere kommt es immer wieder und hört nicht auf. Und grade war es auch so. Und jetzt ist es auch so. Sie streiten sich. Alle streiten sich. Ich spüre wieder diesen Hass. Ich habe Angst. Ich liege unter der grauen Wolkendecke im Garten auf dem Sonnenstuhl und höre den Wind durch meine Haare ziehen. Ich schließe die Augen. Ich will fliehen. Ich will dort hin wo Frieden ist. Die Menschen wissen gar nicht was Frieden bedeutet. Dieses Leben ist ein Krieg. Und die Welt ist ein einziges Schlachtfeld. Ich will so sein wie ihr. So herzlos und dumm. So ohne Gedanken und kalt wie Eis. Dann hätte ich nicht solche Angst vorm allein sein.

05.08.2013

Tag 6
Ich habe Angst. Schon wieder. Da ist etwas. Es will mich holen. Ich weiß nicht, was es will, aber es will etwas. Ich habe Angst... Es gibt so etwas nicht!! Aber im Traum schon... Und wenn ich nicht wach bin? ...Ich will den Schmerz spüren. Das Blut sehen. Ich will merken, dass ich lebe, dass ich wach bin, dass ich hier bin. Ich setze die Kopfhörer auf. Drehe die Musik ganz laut auf. Mache die Augen zu. Will fliehen. Es geht nicht. Ich spüre die kalten Hände. Sie sind nicht echt. Aber ich spüre sie. Und ich hab solche Angst...

05.08.2013

Tag 4
Ich kann nicht mehr. Grade mal 4 Tage sind vorbei und schon verliere ich die Kraft. Will wegrennen. Will heulen. Will mich schneiden... Es ist so unbequem. Meckernde Menschen, weinende kleine Brüder, bellende Hunde... Und wenn man etwas sagt wird man angemotzt. Wird einem der Mund verboten. Jeder kleine Spaß ist nicht richtig. Es ist falsch die ballerinas kurz auszuziehen und durch dir Regenpfütze zu schlendern. Das schöne Gefühl auf der Haut, das Entspannen und das frei fühlen. Es ist falsch. Sie schreien dich dafür an!! Sie verbieten alles. Warum verbieten sie es? Wo liegt hier das Problem? Warum darf ich nicht sagen dass jemand das Fleisch noch essen sollte weil das Tier sonst umsonst gestorben ist? Warum heißt es dann ich solle nicht diskutieren und denen nicht den Apettit verderben? Naja ICH kann es nicht essen, denn ICH bin Veganerin. Weil ich die Tiere liebe und die Menschen nicht leiden kann. Und ich will nicht einer von ihnen sein und mitverantworten dass sie für meine Verfressenheit leiden und sterben müssen. Ich hasse euch!! Ich hasse euch alle!!! Ich will sterben! Ich will einfach nur weg von hier! Ich ertrage euch einfach nicht mehr....

05.08.2013

Tag 1
ist vorbei...ich bin so dick. So unglaublich dick. Wenn ich in den Spiegel schaue, möchte ich weinen. Ich habe meiner Freundin erlaubt meine Zeichnungen anzuschauen. Und dann hat sie mich gefragt was Ana bedeutet. Ich hab ihr erklärt dass Ana die personifizierte Magersucht ist. Und ich hab ihr von meinen Problemen mit Essen erzählt. Ob das eine gute Idee war? Keine Ahnung. Ich vertraue ihr. Denke ich. Ich habe Angst. Ich bin so allein. Ich will nicht allein sein! Lass mich nicht allein!