28.08.2013
Gegen 14 Uhr
kommt Andreas nach Hause. Dann kann ich nicht mehr aus meinem
Zimmer raus. Er sieht mich immer so verachtend an. Er versucht nett zu
mir zu sein, aber man sieht ihm an, wie schwer es ihm fällt und ich weiß,
dass er sich dazu verpflichtet fühlt. Er hasst mich. Der Tag ist ab diesem Zeitpunkt versaut. Um halb fünf kommt dann auch
meine Mutter Heim. Sie hat sofort irgendetwas auszusetzen und sobald sie
da ist, geht meine Laune den Bach runter. Am Abend wenn alle schlafen,
kommen die Gedanken, die Gesichter, die Tränen und die Sucht nach dem
Schmerz. Mein Verhalten gegenüber dem Verletzen ist wieder schlimmer
geworden. Ich schneide mich fast jede
Nacht. Heute hat mein Bruder einen tiefen Schnitt entdeckt, weil meine
Hose hochrutschte. Da er noch so klein ist, kann man ihn leicht davon
überzeugen, dass es die Katze war. Dann fängt der Tag wieder von vorne
an. Das ist alles. Das einzige, was hilft, zumindest meiner Mutter und
ihrem Freund zu entfliehen, ist rauszugehen bevor sie nach Hause kommen
und dann bis Abends weg bleiben. Am effektivsten ist es, wenn man etwas
macht was einen anstrengt, denn dann bin ich vielleicht müde, wenn ich
nach Hause komme und mit etwas Glück denke ich gar nicht erst nach und
lege mich schlafen. Doch heute war es halt nicht so.
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